Mittwoch, 6. März 2013

Winterpause







Gut. Januar und Februar wären geschafft. Das Schlimmste liegt hinter mir. Und einen Vorgeschmack auf das Schöne habe ich bereits erhalten: das erste Eis des Jahres. Gemeinsam mit Emil, an einem sonnigen Nachmittag. Zwar trugen wir beide noch Winterjacken, aber immerhin. Man kann ihn bereits riechen, den Frühling, nicht wahr?! Und wenn jetzt noch meine Erkältung verschwindet (Wieder verschnupft? Oder immer noch?) und wenn sich dann der Wetterbericht ganz kolossal täuscht und es eben nicht noch einmal saukalt wird, dann würde ich glatt die erste Packung Eis im Gefrierschrank deponieren. Vorerst aber begnüge ich mich damit, die wieder krabbelnden Marienkäfer im Garten zu zählen. Und vom Sommer zu träumen.


Dienstag, 12. Februar 2013

So ist das also

Manchmal stelle ich mir vor, wie schwierig es sein muss, sich die Welt zu erschließen, wenn man nur 1,01 Meter groß ist. Wahnsinn. Das schafft man ja mit 1,72 Meter nicht immer. Oder eher: ziemlich selten.
Emil also ist gerade dabei, die Familienverhältnisse auf die Reihe zu bekommen.

"Mama?"

"Ja?"

"Hast Du ein Kind?"

"Ja."

Stille.

"Mama?"

"Ja?"

"Das bin is, ne?"

Das also wäre geklärt. Aber da gibt es ja noch den Mann an meiner Seite. Seinen Vater. Und dann wären da noch "die Jungs". Die Jungs sind Emils Brüder, 13 und 8 Jahre alt. Die beiden leben nicht immer bei uns. Aber sie gehören dazu, sie sind ein fester Bestandteil unseres Lebens. Und Emil liebt die Jungs wie verrückt. Ein Wochenende mit seinen Brüdern ist ein gutes Wochenende. Kürzlich stockte die Liebe allerdings.

"Mama?"

"Ja?"

"Papa, is mein Papa, ne?"

"Ja. Aber er ist auch der Papa von den Jungs."

Stirnrunzelnde Stille.

"Nein."

"Doch."

"Is aber mein Papa."

"Und der Papa von den Jungs."

"Mag is nis."

"Das ist aber so."

Und dann habe ich ihm erklärt, dass die Jungs eine andere Mama haben. Und dass sie meine Stiefsöhne sind. Und trotzdem seine Brüder. Und dass wir alle eine Familie sind. 
Seitdem denkt Emil nach. Ich schätze, das dauert noch eine kleine Weile


Samstag, 2. Februar 2013

14 Kilo Glück

Kranksein an sich ist doof. Kranksein als Mutter quasi unmöglich. Zum ersten Mal seit Emils  Geburt ging es mir richtig schlecht. So schlecht, dass ich nichts anderes wollte, als im Bett zu liegen und mir die Decke über den Kopf zu ziehen. Das ging auch. Bis ich aufstehen musste, um Emil aus dem Kindergarten abzuholen. Ich war so fertig, dass ich an einem Nachmittag heulend in der Küche saß. Ich saß da und wischte mir mit meinem Schlafanzugärmeln über die Augen.

"Mama, bis Du trauris?"
"Ja."
"Warum?"
"Weil es mir nicht so gut geht."
"Aber Mama, is bin doch da für dis."

Und dann habe ich gleich noch ein bisschen mehr geheult. Aber zumindest ging es mir schon ein wenig besser dabei. 








Freitag, 25. Januar 2013

Hatschi

Diese Woche alles anders: Mann krank. Fünf Tage Fieber. Bewegungsradius: vom Bett aufs Sofa und andersrum. Parallel dazu: Kind krank. Fieber, Husten, Schnupfen. Bewegungsradius hier allerdings größer, dazu eine enorm große Kompetenz zum Meckern. Lagerkoller. 
Heute geht es aufwärts. Emil ist wieder im Kindergarten. Der Mann steht auf, und ich bin immer noch gesund. Nächste Woche soll es tauen. Bleibt also noch ein Wochenende Zeit, den weißen Winter zu genießen. 




Sonntag, 20. Januar 2013

Wir essen gern...

... Fenchelsalat. Und daran ist die Biokiste schuld. Die kommt seit rund fünf Jahren alle zwei Wochen zu uns in die Küche. Die Biokiste macht glücklich - weil das Gemüse wirklich schmeckt. Und weil es wunderbar überraschend ist, die Kiste auszupacken um zu sehen, was so alles darin versteckt ist. Aber zurück zum Fenchel. Der kam in einer der ersten Biokisten zu uns. Wir haben ihn ausgepackt, auf den Esstisch gelegt und stirnrunzelnd betrachtet. Kann man daraus Tee kochen? Dann haben wir ihn stirnrunzelnd wieder eingepackt und uns auf die Suche nach einem leckeren Rezept gemacht. Und auch eins gefunden:

Man nehme zwei Fenchelknollen, zwei Orangen, zwei kleine Äpfel, rund 100 Gramm Kochschinken und 100 Gramm Walnüsse. Obst, Gemüse (die Fenchenknollen bitte vom Strunk entfernen) und Kochschinken kleinschneiden, mischen und dann die Walnüsse darüberstreuen. Mit einer Soße aus süßem Senf, Zitronensaft (oder Orangensaft), Salz und frisch gemahlenen Pfeffer würzen. Dazu schmeckt ein einfaches Baguette.

So. Und wenn ich jetzt die Fenchelknollen aus der Kiste hole, runzelt höchstens noch Emil mit der Stirn. Aber das wird schon noch.




Freitag, 11. Januar 2013

Glücksmomente, Teil 2

Gut. Wir haben noch nicht einmal Mitte Januar. Aber es gibt auch Schönes in diesen trüben Tagen. Meine Glücksmomente heute:

1. Frischer Schnee. Heute früh ging es ganz zaghaft los, und jetzt hört es gar nicht mehr auf. Weiß verpackt ist die Welt einfach schöner.






2. Der Regenbogen-Pulli von Emil. Weil bunt auch glücklich macht.






3. Mein Schweinchen. Weil es rosa ist und glitzert.






4. Meine Vorfreude: Ich habe beschlossen, "Tschick" von Wolfgang Herrndorf noch einmal zu lesen. Weil das Buch (sehn)süchtig macht.


Dienstag, 8. Januar 2013

Glücksmoment

Ich sage es mal, wie es ist: Der Januar und der Februar gehören nicht gerade zu meinen Lieblingsmonaten. Trüb, ungemütlich, matschig. Und entweder zu warm (wie jetzt), oder zu kalt (wie bestimmt ab Mitte Februar). Tja. Man kann es mir wirklich nur sehr schwer recht machen zu dieser Jahreszeit. Ich habe mir aber für 2013 vorgenommen, weniger zu meckern und das zu genießen, was mein Leben bereichert. 

Daher mein heutiger Glücksmoment:


Kindergarten-Abholzeit. Emil steht auf dem Wickeltisch, während ich ihm die Cordhose anziehe. Er blickt auf und sagt: "Mama, ich habe mich schon auf Dich gefreut."

Und außerdem hat ja jeder Winter ein Ende.